DVD & BLU-RAY | INFOS
Filme von A-Z:
Wir sind was wir sind
Originaltitel
Somos lo que hay
DVD/Blu-ray Start
DVD: 21.10.2011
Blu-ray: 21.10.2011
Kinostart
Deutschland: 02.06.2011
Österreich: 09.09.2011
Cover-Ansichten
Produktion
Mexiko 2010
Nach dem plötzlichen Tod des Vaters müssen sich die Mutter und ihre drei Teenager-Kinder um den Familienunterhalt ku¨mmern. Dass sie Kannibalen sind und ohne menschliches Fleisch nicht leben können, macht die Sache nicht einfacher. Keiner fühlt sich bereit, den Platz des Vaters einzunehmen. Doch einer muss die Verantwortung tragen. Das Los fällt schließlich auf den ältesten Bruder. Er muss sich um den Nahrungsnachschub kümmern. Bei den Außenseitern der Gesellschaft probiert er sein Glück: Straßenkinder, Prostituierte, Homosexuelle. Doch er hat keinen Erfolg, und als die Lage immer prekärer wird droht der Familie der sichere Hungertod. Die aufkommenden Aggressionen und Rivalitäten enthüllen nicht nur eine aus der Balance geratene Familienstruktur, sondern auch die Verzweiflung gesellschaftlicher Außenseiter. Schonungslos legt der Film offen, dass nicht mal ihre extremsten Überlebenstaktiken ausreichen um in dieser Welt zu bestehen.
Das Aufsehen erregende Spielfilmdebüt des mexikanischen Regisseurs Jorge Michel Grau wurde 2010 zur Quinzaine des Réalisateurs in Cannes eingeladen, und gewann bereits mehrere Preise.
Pressenotiz
„Wir sind was wir sind“ ist konsequentes Arthouse-Kino. Dieses furiose Debu¨t steht in der Tradition kompromissloser, junger mexikanischer Filme wie „Amores Perros“ und „Sin Nombre“, nutzt aber auch Elemente des Horror-Genres. Doch indem Jorge Michel Grau oberflächliche Effekte nur reduziert einsetzt, ist er dem subtilen Horror eines Michael Haneke näher als dem expliziten Genrekino. In Stil und Inhalt erinnert „Wir sind was wir sind“ an „So finster die Nacht“: Am originellen Beispiel einer Kannibalenfamilie zeigt der junge Regisseur den täglichen Kampf ums Überleben in einem Umfeld, dem jegliche soziale Empathie abhanden gekommen ist.
CAST & CREW
BESETZUNG
Alfredo | FRANCISCO BARREIRO |
Julián | ALAN CHÁVEZ |
Sabina | PAULINA GAITÁN |
Patricia | CARMEN BEATO |
Owen | JORGE ZÁRATE |
Octavio | ESTEBAN SOBERÁNES |
STAB
Regie |
JORGE MICHEL GRAU |
Produktion |
NICOLÁS CELIS |
Drehbuch |
JORGE MICHEL GRAU |
Kamera |
SANTIAGO SÁNCHEZ |
Schnitt |
RODRIGO RÍOS |
Musik |
ENRICO CHAPELA |
BACKGROUND
In seinem ersten Spielfilm widmet sich der mexikanische Regisseur Jorge Michel Grau der prekären Situation gesellschaftlicher Außenseiter in der Großstadt. Am originellen Beispiel einer Kannibalenfamilie zeigt er den täglichen Kampf ums Überleben in einem Umfeld, dem jegliche soziale Empathie abhanden gekommen ist. Gerade in einer Mega-Metropole wie Mexico-City ist die soziale Gleichgültigkeit besonders akut: Jeder kämpft fu¨r sich allein.
Dabei dient der Kannibalismus in „Wir sind was wir sind“ als wörtlich genommene Allegorie auf eine Gesellschaft, in der der Mensch dem Menschen buchstäblich zum Wolf geworden ist. Die kannibalische Familie ist letztlich nicht abartiger als die Verhältnisse, die sie hervorgebracht haben. Obgleich als Außenseiter stigmatisiert, sind die Familienmitglieder doch gleichzeitig auch Produkt und Spiegel ihres brutalen Umfelds. Kannibalismus inszeniert Grau nicht, weil er auf blutige Genre-Effekte aus ist. Ohnehin steht „Wir sind was wir sind“ dem subtilen Horror eines Michael Haneke näher als dem expliziten Splatterkino: Grau verbannt die blutigen Taten weitest gehend ins Off. Waren die Zombie- und Kannibalenfilme der späten 60er bis fru¨hen 80er Jahre noch als Konsumkritik zu verstehen, wird das Grauen hier sublimiert als Allegorie auf den zwischenmenschlichen Horror sozialer Realität in der Großstadt am Beispiel Mexico Citys. Auch beerbt der Kannibalismus als eines unser letzten gesellschaftlichen Tabus gerade in Mexiko eine besondere Tradition: Die aztekischen Rituale um Menschenopfer und gelegentlich auch Kannibalismus dienten im Mexiko des 15. Jahrhunderts dem Erhalt der gesellschaftlichen Machtstrukturen. Das Verbot der Rituale durch die spanischen Kolonialisten unterwanderte die Macht des aztekischen Herrschers.
„Wir sind was wir sind“ u¨berträgt dieses Erbe allegorisch auf die Jetztzeit. Auch hier ist ein Ritual durch den Tod des Familienoberhaupts bedroht, und damit auch der Zusammenhalt der verbliebenen Familienmitglieder. Aber jede Katastrophe bietet auch eine Chance: Die Möglichkeit zum Ausstieg aus einem teuflischen Kreislauf der Gewalt. „Wir sind was wir sind“ ist konsequentes Arthouse-Kino. Im Mai 2010 wurde der Film zur Quinzaine des Réalisateurs nach Cannes eingeladen.
DVD & Blu-ray
DVD
Bildformat | 2,35:1 |
Tonformat | Deutsch, Spanisch |
Untertitel | Deutsch |
EAN | 886979541092 |
FSK | 18 |
Laufzeit | 90 Minuten |
Extras | Kurzfilm Mi Hermano · Making of · Behind the Scenes |
Blu-ray
Bildformat | 2,35:1 in High-Definition |
Tonformat | Deutsch, Spanisch |
Untertitel | Deutsch |
EAN | 886979541191 |
FSK | 18 |
Laufzeit | 93 Minuten |
Extras | Kurzfilm Mi Hermano · Making of · Behind the Scenes |
PRESSESTIMMEN
"Prägt den Kannibalenfilm wie 'So finster die Nacht' den Vampirfilm." Time Out London
"Der realistischste Horrorfilm, der in diesem Jahr im Kino zu sehen war." Monsters and Critics
"Das ist der Film des Jahres. Packend, beängstigend und irre schön." twitchfilm.com