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Heimliche Spiele

Originaltitel

Choses secrètes

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DVD: 04.10.2004

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Produktion

Frankreich 2002

Bild- und Textmaterial finden Sie auf unserem Presseserver

Zwei Frauen setzten ihre Erotik bewusst und skrupellos ein, um sozial aufzusteigen ...

Sandrine arbeitet in einer Bar. Sie ist fasziniert davon, wie schamlos die Stripperin Nathalie ihre Sexualität öffentlich auslebt. Die beiden Mädchen freunden sich an und Sandrine begreift, dass sie ihren Körper als machtvolle Waffe einsetzen kann.

Die zwei Frauen setzten ihre Erotik bewusst und skrupellos ein, um sozial aufzusteigen. Sie nehmen Stellen in einem großen Bankhaus an, wo sie eine rasante Karriere machen. Mit schmutzigen Tricks und vorgetäuschten Orgasmen bringen sie ihre Vorgesetzten unter Kontrolle. Erst als Christophe, Sohn des Direktors und zukünftiger Chef, auf der Bildfläche erscheint, wird ihr Spiel gefährlich. Denn Christophe akzeptiert nur seine eigenen Regeln.

Die einflussreichen Cahiers du Cinema erkoren die erotische Fabel um Sex und Macht zu einem der zehn besten Filme des Jahres 2002.

CAST & CREW

BESETZUNG

Sandrine SABRINA SEYVECOU
Nathalie CORALIE REVEL
Delacroix ROGER MIRMONT
Christophe FABRICE DEVILLE
Charlotte BLANDINE BURY
Cadéne OLIVER SOLER
Mme Mercier VIVIANE THEOPHILIDES
Mère Delacroix DOROTHÉE PICARD

STAB

Regie JEAN-CLAUDE BRISSEAU
Produktion JEAN-CLAUDE BRISSEAU
Drehbuch JEAN-CLAUDE BRISSEAU
Schnitt MARIA LUISIA GARCIA

BACKGROUND

Gespräch mit Jean-Claude Brisseau (Auszug)

Woher stammt die Idee zu diesem Film und wie erklärt sich sein Titel?

Der Film folgt einem sehr ähnlichen Prinzip wie einige meiner anderen Filme. Die meisten von ihnen sind im Grunde Fragestellungen über den Sinn des Lebens und der Moral, die ich in Bilder und Emotionen umgesetzt habe. Ein Thema, das mich immer wieder beschäftigt hat, ist das Überschreiten von Gesetzen. Es handelt sich hierbei um eine Problematik, mit der jeder einmal konfrontiert wird. In De bruit et de fureur (Lärm und Wut) thematisierte ich Verstöße gegen das Gesetz im Zusammenhang mit der Kriminalität. In meinem neuen Film Heimliche Spiele wollte ich diese Thematik nun in Bezug auf die Sexualität behandeln. Außerdem wollte ich eine atmosphärische Dichte erreichen, die mit dem Spannungsaufbau eines Hitchcock-Films vergleichbar wäre, allerdings auf die Sexualität bezogen. Da gibt es zum Beispiel in Psycho dieses Haus, in dem eine ältere Dame auf blutrünstige Weise mehrere Menschen ermordet hat. Wann immer jemand das Haus betritt, erscheint somit jeder Winkel als absolut unheimlich, und zwar selbst dann, wenn überhaupt nichts passiert. Mit meinem Film verfolgte ich nun eine ähnliche Strategie: Als Zuschauer weiß man, dass die beiden Mädchen imstande sind, alle möglichen Dinge zu tun, und folglich strahlen sie selbst dann, wenn man sie in einer alltäglichen Situation sieht, etwa wenn sie ganz normal gekleidet in einem Büro herumstehen, eine besondere erotische Qualität aus. Was den Titel betrifft, so stammt dieser aus dem indischen Epos Bhagavadgita, das gegen Ende des Films zitiert wird: Der Ausdruck "geheime Dinge" (wörtliche Übersetzung des französischen Originaltitels "Choses Secrètes") erscheint dort in einem mystischen Zusammenhang, bekommt hier aber eine mehrdeutige Färbung.

Worin besteht für Sie der Unterschied zwischen Nathalie und Sandrine, den beiden Hauptfiguren des Films? Ist eine der beiden eher die Unschuldige, die andere hingegen die Gerissene?

Die beiden Figuren sind sehr unterschiedlich, doch ist ihnen eines gemein: Sie wollen sich, wie viele andere junge Frauen auch, einen gesellschaftlichen Aufstieg verwirklichen. Nathalie ist in Sachen Erotik bereits erfahren, Sandrine hingegen nicht. Der Film erzählt daher auch Sandrines Einweihung in die Erotik. Die eine manipuliert somit die andere, sieht man einmal von einer Szene ab, die ich letztlich auch nicht gedreht habe, in der sie gemeinsam die Wonnen der Sexualität entdecken sollten, ohne allerdings lesbisch zu sein: Sie schlafen miteinander und erleben dabei eine fast mystische Verzückung, durch die sich ihr Verhältnis zueinander verändert hätte. Nathalie zieht zwar die Fäden, doch auch sie selbst ist von Anfang an das Opfer einer Manipulation. Sie erinnert ein wenig an Bruno Cremers Rolle in Noce blanche (Weiße Hochzeit). Sie hat zwar eine gewisse Lebensphilosophie und klammert sich an relativ strenge Verhaltensregeln – insbesondere an die, sich in niemanden zu verlieben –, doch sobald sie sich dennoch verliebt, erweist sie sich als unfähig, ihre eigenen Grundsätze einzuhalten. Auf diese Weise erscheint sie im Film gleichzeitig als Opfer und als große Triumphatorin, mag diese Bezeichnung auch ein wenig weit gegriffen sein. Zweifellos ist sie die eigentliche Hauptfigur, auch wenn dem Anschein nach eher die kleine Sandrine den Rang der Heldin einnimmt. Für mich aber sind die beiden wahren Helden des Films Nathalie und Christophe.

Apropos Christophe: Bei diesem hat man den Eindruck, als stünde er in der Tradition eines Libertins aus dem 17. oder 18. Jahrhundert.

Ich weiß nicht, ob man ihn als eine Figur im Sinne des Marquis de Sade bezeichnen kann, auch wenn er zwei Sätze von ihm zitiert: Zum einen "Ohne Geld keine Libertinage", zum anderen "Ich möchte die Sonne zerstören". Ich habe es zugegebenermaßen nie fertig gebracht, Sade wirklich zu lesen, denn seine Bücher haben mich immer ein wenig gelangweilt, obwohl ich seine Philosophie interessant fand. Tatsächlich habe ich mich bei der Figur des Christophe auch mehr durch den Caligula aus Camus’ gleichnamigem Theaterstück inspirieren lassen. Im Grunde handelt es sich da um einen Menschen, der sich gegen Gott auflehnt, also fast um einen Romantiker. Ob er nun Sohn eines Firmenchefs ist oder nicht, das ist von nebensächlicher Bedeutung. In erster Linie ist er ein Typ, der beschlossen hat, grausamer als Gott zu sein und das Böse auf die Spitze zu treiben. Wie Don Juan geht er bereitwillig darauf ein, sich sein Vergnügen in der Hölle zu suchen. Und wie Molières Don Juan verführt er die Frauen, um Gott zu zeigen, dass er auf ihn pfeift. Das Geld interessiert ihn nicht als solches, sondern als ein Mittel, um sich über die Gesetze hinwegsetzen zu können. Er ist einer, der an der Existenz Gottes zweifelt: Gibt es keinen Gott und ist die Moral somit allein von Menschen gemacht, so ist alles erlaubt, solange man sich dabei nicht erwischen lässt. Solche Typen, die ihre Macht einsetzen, um andere zu manipulieren, gibt es wirklich: Man hat mir von Leuten berichtet, die dem Großbürgertum entstammen und ein besonderes Vergnügen daran finden, andere in größte Bedrängnis zu bringen. Gibt es aber einen Gott, so muss es auch noch etwas anderes geben. Liest man die paulinischen Briefe, so erfährt man, dass Gott hinter allen Dingen steckt. Und es wird einem klar, dass die mosaischen Gesetze die Ursache für das Verlangen sind, gegen die Normen zu verstoßen, da die Menschen gezwungen werden, sich selbst und ihre Triebe dem Gesetz zu unterwerfen. Der einzige Ausweg, den das Christentum da zu bieten hat, ist die Liebe. Alle Figuren dieses Films, aber auch der meisten anderen Filme von mir, werden mit dieser Problematik konfrontiert. (Das vollständige Gespräch finden Sie im Presseheft zum Download unter "Presseservice")

DVD

DVD

Bildformat1:1,85 (anamorph)
TonformatDeutsch Dolby Digital 5.1., Französisch Dolby Digital 2.0
UntertitelDeutsch
EAN4042564011098
FSK16
Laufzeit115 Minuten

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