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Young Adam

Originaltitel

Young Adam

DVD-Start

DVD: 26.09.2009

Kinostart

Deutschland: 09.12.2004
Österreich: 22.07.2005

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Produktion

England/F 2003

Bild- und Textmaterial finden Sie auf unserem Presseserver

Young Adam ist ein stimmungsvoller und hochkarätig besetzter Thriller mit Ewan McGregor, Tilda Swinton, Peter Mullan und Emily Mortimer in den Hauptrollen. Schauplatz sind die Kanäle zwischen Glasgow und Edinburgh in den fünfziger Jahren. Der Film beschwört die düstere Atmosphäre der  films noirs der 40er und 50er Jahre herauf und kann sicherlich zu den einzigartigsten Filmen des britischen Kinos in den letzten Jahren gezählt werden.

Der junge Joe (Ewan McGregor), ein Herumtreiber und  gescheiterter Schriftsteller, heuert auf dem Lastkahn des bodenständigen Les (Peter Mullan) und seiner rätselhaften Frau Ella (Tilda Swinton) an. Eines Nachmittags entdecken Joe und Les die Leiche einer jungen Frau, die auf dem Wasser treibt. Ein Unfall? Ein Selbstmord? Oder sogar Mord? Der Polizei geht ein Verdächtiger ins Netz, aber bald wird klar, dass Joe mehr über die ertrunkene Frau weiß, als er zugeben möchte. Inzwischen bahnt sich eine leidenschaftliche Affäre zwischen Joe und der schönen Ella an. Der alte Kahn schwimmt mit seiner explosiven Fracht einer ungewissen Zukunft entgegen.

Mit Young Adam ist dem bereits mehrfach für seine Kurzfilme ausgezeichneten Regisseur und Drehbuchautor David Mackenzie eine großartige Verfilmung des gleichnamigen Romans von Alexander Trocchi, dem legendären schottischen Beat-Schriftsteller, gelungen. Trocchi wurde von seinem Freund und Schriftstellerkollegen William Burroughs als eine "der wichtigsten literarischen Figuren der 50er und 60er Jahre" bezeichnet. Mit der wunderbar-atmosphärischen Musik von David Byrne.

CAST & CREW

BESETZUNG

Joe EWAN MCGREGOR
Ella TILDA SWINTON
Les PETER MULLAN
Cathie EMILY MORTIMER
Jim JACK MCELHONE
Gwen THERESE BRADLEY
Daniel Gordon EWAN STEWART
Bill STUART MCQUARRIE
Connie PAULINE TURNER
Bob M'bussi ALAN COOKE
Sam RORY MCCANN

STAB

Regie DAVID MACKENZIE
Produktion JEREMY THOMAS
Drehbuch DAVID MACKENZIE
Kamera GILES NUTTGENS
Schnitt COLIN MONIE
Musik DAVID BYRNE

BACKGROUND

Ewan McGregor im Gespräch:

Ewan McGregor ist Joe, der existentialistische Antiheld von Young Adam. Der Film zeigt die innere Unruhe, die von Joe Besitz ergreift, nachdem die Leiche einer jungen Frau im River Clyde gefunden wird. Er entzieht sich allerdings jeglicher Verantwortung, indem er sich in eine leidenschaftliche Affäre mit Ella, der Frau seines Chefs, stürzt.

Ewan McGregor erzählt, dass er diesem Filmprojekt nicht widerstehen konnte, nachdem er das Drehbuch von David Mackenzie gelesen hatte: "Das ist eines jener seltenen Drehbücher, die einen packen und nicht mehr loslassen."

Besonders fasziniert war er von der Originalität des Skripts: "Das war etwas völlig neues. Es wurde höchste Zeit, einen Film dieser Sorte zu machen. In Großbritannien warteten wir verzweifelt auf so einen Stoff", erklärt McGregor, der heute dank seiner Rollen in Moulin Rouge (2001), Trainspotting (1996) und in der Star-Wars-Trilogie (1999, 2002, 2005 in Post-Produktion) zu den weltweit angesehensten jungen Schauspieler zählt.

Besonders fühlte sich McGregor zur Figur des Joe hingezogen, einem Paradebeispiel für die Entfremdung von sich selbst: "In dieser Geschichte geht es um Abhängigkeit. Auch Alexander Trocchi war ja heroinabhängig. Er stürtzte sich von einem Abenteuer ins nächste, verzweifelt auf der Suche, irgendetwas zu empfinden. Joe ist genau so: er wird niemals finden, wonach er sucht. Nirgends findet er Befriedigung. Somit ist er ein ständig frustrierter Mensch – und es ist faszinierend, so jemanden zu spielen und zu beobachten."

Joes Gefühlsleben ist völlig losgelöst von allen moralischen Bindungen: "Als wir die Szene spielten, wo Les ihn zusammen mit seiner Frau im Bett erwischt, dachte ich nur: ‘Nein, das kann nicht sein!’ Joe fühlt rein gar nichts in diesem Moment! Er hat sich von seinen eigenen Gefühlen entfremdet. Und auch als Cathie ins Wasser fällt, ist seine erste Regung nur Verärgerung."

McGregor meint, dass sich jeder mit Joe identifizieren kann, da wir alle einmal die Erfahrung gemacht haben, uns ausgeschlossen zu fühlen: "Die Zuschauer identifizieren sich mit Joe. Ich wurde öfter gefragt: ‘Sollen wir diesen Typen sympathisch finden?’, aber das ist gar nicht der Punkt. War uns die Figur Marlon Brandos in Der letzte Tango in Paris (1972) etwa sympathisch? Es geht nicht darum, ob wir Joe sympathisch finden oder nicht. Er ist einfach ein Mann, der verzweifelt Befriedigung sucht und sie nicht findet. Ob er sympathisch ist oder nicht, das spielt dabei keine Rolle."

"Verblüffend ist, dass sich Joe für seine Taten nie verantwortlich fühlt. Als Les ihn mit seiner Frau im Bett erwischt, sagt er einfach nur: ‘Sorry, es ist eben passiert. Das ist nicht persönlich gemeint.’ Auch bei seinen Affären entsteht keine Nähe zu seinen Partnerinnen. Er ist ein echter Existentialist und lebt nur für den Moment."

McGregor fand es anregend, einen scheinbar ausdruckslosen, schwer zu fassenden Charakter zu spielen: "Mir gefiel, dass Joe nicht sehr viel redet. Alles musste so gespielt werden, dass es durch den Text nicht verstellt wurde. Dieser Verzicht auf überdeutliche Erklärungen ist großartig. Nach ein paar Aufnahmen findet man sich da schnell hinein."

Der Darsteller hat keinen Zweifel daran, dass die Sexszenen für Furore sorgen werden: "Die Presse wird sicherlich verrückt spielen, aber ich finde, dass diese Szenen wirklich sehr erotisch sind. Die Zuschauer werden sich verwundert die Augen reiben, weil ihnen in diesen Sexszenen viel mehr gezeigt wird, als sie je in einem Hollywood-Film zu sehen bekommen. Hier wirkt alles überaus realistisch, ganz im Gegensatz zum herkömmlichen Kino-Sex. Gerade aufgrund dieser realistischen Darstellungsweise sind diese Szenen ein recht harter Stoff."

Ewan McGregor legt jedoch Wert darauf, zu betonen, dass die Sexszenen keineswegs ohne Berechtigung sind: "Es ging nicht einfach nur darum, schockieren zu wollen, vielmehr ist der Sex ein zentrales Element der Geschichte. Mit jeder Sexszene spitzt sich das Drama zu. Jede von Joes Affären ist zwar anders geartet, doch belegen sie letztlich alle nur sein Scheitern. Joe giert fortwährend nach sexueller Befriedigung, die ihm jedoch keine Erlösung bringt. Es spricht Bände, dass sein Verhältnis mit Ella von dem Moment an beendet ist, da sie davon redet, das Leben auf den Kanälen aufgeben zu wollen und in einen der Vororte zu ziehen. Diese Affäre hatte ja bereits den prickelnden Reiz des Verbotenen verloren, als Les die beiden alleine auf dem Kahn zurückließ. Aber so ist es eben mit Joe: er bricht in das Leben anderer Leute ein und verschwindet dann wieder und hinterläßt eine Spur der Zerstörung."

Young Adam entfaltet eine urwüchsige Kraft, die McGregor mit den britischen Filmen der 50er und 60er Jahre vergleicht, deren Helden oft gefährliche Typen waren, die gegen die Gesetze rebellierten: "Der Film bedeutet eine Rückkehr zum Realismus, die längst überfällig war. Die Dreharbeiten zu Young Adam waren geprägt von einer Ehrlichkeit, die ich nie zuvor auf einem Set erlebt habe. Sollte irgendetwas daran schockierend wirken, so nur deshalb, weil die Zuschauer auf so realistische Weise mit der Wirklichkeit konfrontiert werden."

McGregor ist zudem der Ansicht, dass Young Adam einen heilsamem Gegensatz zu den seichteren Filmen darstellt, die uns das britische Kino in den letzten Jahren geboten hat: "Es ist wichtig, Filme wie Young Adam zu drehen, die sich an weniger leicht verdauliche Kost heranwagen. Wenn man immer nur nette Komödien über Hochzeit feiernde Pärchen zeigt, dann wird sich das Publikum bald langweilen. Es gibt zig Filme über Leute, die nichts als ihre Hochzeit im Sinn haben. Wen juckt das? Mir sind diese Typen fremd. Wer sind sie? Wo wohnen sie? In Notting Hill, nehme ich an."

McGregor war absolut begeistert, bei diesem Projekt mitzuwirken, zumal der Film auch in seiner Heimat Schottland spielt. Abschließend meint er: "Es gibt heute so viele einfältige Filme, die ihr Publikum nicht für voll nehmen. Young Adam hingegen fordert die Zuschauer heraus, sich ihr eigenes Urteil zu bilden. Das ist meines Erachtens seine große Stärke."

DVD

DVD

Bildformat1:2,35
TonformatDeutsch DD 5.1, Englisch DD 2.0
UntertitelDeutsch
EAN4042564014006
FSK16
Laufzeit93 Minuten
Extras

Making of · Ewan McGregor liest Trocchi · Soundtrack · Filmografien

PRESSESTIMMEN

 

"Ein stimmungsvoller und hochkarätig besetzter Thriller, der mit jeder Minute besser wird." THE TIMES

"McGregor war niemals besser" CHICAGO TRIBUNE

„Young Adam ist in Schauspielleistung, visueller Gestaltung und kompromissloser Erzählhaltung überwältigend. McGregor, gelegentlich an Robert Redford erinnernd, in seiner seit 'Trainspotting' besten Rolle“ Blickpunkt: Film

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