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Das Schwein von Gaza

Originaltitel

Le cochon de Gaza

DVD/Blu-ray Start

DVD: 15.02.2013
Blu-ray: 15.02.2013

Kinostart

Deutschland: 02.08.2012
Österreich: 03.08.2012

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Produktion

Frankreich 2011

Bild- und Textmaterial finden Sie auf unserem Presseserver
nicht-gewerbliche Rechte

Der Fischer Jafaar hat es nicht leicht: Statt großer Fische geht ihm bloß Unrat und plötzlich sogar ein Schwein ins Netz, das in der stürmischen letzten Nacht von einem Frachter gefallen war. Nun hat Jafaar ein gewaltiges Problem, denn Schweine gelten in Gaza als unreine Tiere und sind mehr als unerwünscht – darin sind sich die jüdische und die palästinensische Bevölkerung ausnahmsweise einig. Der Unglücksrabe Jafaar versucht alles, um das lästige Schwein schnellstmöglich los zu werden und beginnt dabei einen skurrilen aber nicht ungefährlichen Handel, der seine klägliche Existenz verbessern wird.

DAS SCHWEIN VON GAZA ist eine herzerfrischende und kluge Komödie aus dem nahen Osten. Regisseur Sylvain Estibal gelingt es mit seinem befreienden Humor und einem ‚Schwein im Schafspelz’ manche nicht überwindbar erscheinende Hürde zu sprengen.

CAST & CREW

BESETZUNG

Jafaar SASSON GABBAY
Fatima BAYA BELAL
Yelena MIRIAM TEKAÏA
UN-Beamter ULRICH TUKUR
Friseur GASSAN ABBAS
Hussein KHALIFA NATOUR
Junger Polizist LOTFI ABDELLI

STAB

Regie, Drehbuch, Adaption und Dialoge SYLVAIN ESTIBAL
Musik AQUALACTICA, BOOGIE BALAGAN
Licht ROMAIN WINDING AFC
Ausstattung ALBRECHT KONRAD
Ton DIRK BOMBEY, GERT JANSSEN, MATHIEU COX
Schnitt DAMIEN KEYEUX
Regieassistenz ALAIN OLIVIERI AFAR
Produktion MARC OLLA
Ausführender Produzent JEAN-PHILIPPE BLIME
Produzenten FRANCK CHOROT, WOLFGANG MÜLLER, BENITO MÜLLER, HU-BERT TOINT, JEAN-JACQUES NEIRA

BACKGROUND

Wie ist die Idee zu diesem Film entstanden?
Sie ist sozusagen vom Himmel gefallen. Die Idee ist eine Mischung aus verschiedenen Anekdoten und verstreuten Erinnerungen. Zurzeit lebe ich in Uruguay, in Montevideo. Zu bestimmten Zeiten im Jahr kann man dort im Hafen riesige Schiffe beobachten, die den Atlantik überqueren und mit Tausenden von Lämmern für das Opferfest beladen sind. Diese besondere Fracht sorgt für einen intensiven Geruch in der Stadt und beflügelt die Phantasie. Eines Tages habe ich mich selbst dabei überrascht, wie ich mir anstelle der Lämmer Schweine vorstellte. Ich fand das amüsant und habe das Bild nicht vergessen.
Ungefähr zur gleichen Zeit erzählte mir ein befreundeter israelischer Fotograf Folgendes: Er kannte Juden, die auf den Estraden Schweine züchteten – auf Holzbrettern, weil diese ja nicht den israelischen Boden berühren dürfen.
Das schien mir gleichzeitig absurd und genial, und ich behielt auch dieses Bild im Kopf.
Dann habe ich im Jahr 2004 an einem Fotoprojekt im Westjordanland, in Hebron, gearbeitet, und diese Erfahrung hat mich sehr geprägt. Ich habe zwei benachbarten Familien, die jede auf ihrer Seite des Zauns lebten – die eine palästinensisch, die andere israelisch – Fotoapparate gegeben und sie gebeten, ihr tägliches Leben zu dokumentieren. Dabei hatte keine der beiden Familien eine Ahnung davon, dass gegenüber das genau gleiche Projekt im Gange war. Nachdem ein Jahr vergangen war, zeigte ich die Fotos des einen Lagers der Familie auf der anderen Seite des Zauns und nahm ihre Kommentare auf Band auf. So bekamen sie einen Einblick in die Intimsphäre der Nachbarn, und sie sahen, wie sehr sich ihre Leben im Grunde ähnelten. Das hat, glaube ich, das Bild, dass sie von ihren Nachbarn hatten, verändert – der „Andere“ wurde menschlich.
Ich habe diese Arbeit in Tel Aviv ausgestellt, wir haben beide Familien eingeladen, und sie sind sich begegnet. Das hat uns alle sehr berührt. Die Fotografien sind außerdem auf dem fotojournalistischen Festival „Visa pour l'Image“ in Perpignan ausgestellt worden sowie auf dem Festival der Kriegsberichterstatter in Bayeux.
All diese Erfahrungen und Eindrücke haben dazu geführt, dass das Drehbuch zu DAS SCHWEIN VON GAZA entstanden ist.

 

Woher stammt Ihr Interesse am israelisch-palästinensischen Konflikt als Thema?
Zunächst einmal glaube ich nicht, dass man einer bestimmten Gesellschaft angehören muss, um von ihr berichten zu dürfen. Das beste Beispiel ist Charles Chaplin, der weder Jude noch Deutscher war, und dennoch mit „Der große Diktator“ ein meisterliches Porträt von Beiden schuf.
Der israelisch-palästinensische Konflikt betrifft jeden von uns, ist Teil unser aller Leben und auf die eine oder andere Art tragen wir alle die Konsequenzen. Kunst bedeutet für mich, eine Realität zu übertragen, die nicht meine eigene sein muss, sie aber dennoch berührt. Das lässt sich nicht auf einen Ausdruck von Kommunitarismus reduzieren. Als Künstler mache ich mir die Dinge zueigen, um meine persönliche Sicht auf sie zu zeigen.


IM GESPRÄCH MIT GUY DEMASURE (Tiertrainer)


Wie sind Sie auf Charlotte gestoßen?
Ich hatte ein Casting mit vietnamesischen Schweinen und habe mich für fünf entschieden. Nachdem ich das Drehbuch gelesen hatte, habe ich zwei Monate lang Proben gehabt und bin mit den Tieren die Szenen durchgegangen, die mir komplex erschienen. Dann musste ich diese Arbeit auf dem Set in Malta fortsetzen. Während der Vorbereitung fiel mir eines der Schweine besonders auf – das war Charlotte. Charlotte war aber ein Weibchen, und im Film sollte es sich um ein männliches Schwein handeln. Je weiter die Dreharbeiten vorangingen, desto klarer war aber: Charlotte war so begabt, dass sie ideal für die Rolle war.

 

Was war der Moment, an dem Charlotte Sie am meisten überrascht hat?
Der Tag, an dem sie ins Wasser gesprungen ist! An jenem Tag haben wir mit vier Schauspielern auf einem kleinen Boot gedreht, mit dem Schwein. Ein Boot ist für ein Schwein eine große Herausforderung: es bewegt sich, der Steg ist glitschig. Sie hatte keine Angst, aber es war neu für sie. Damit sie sich wohlfühlt, bin ich mit ihr an Bord geblieben. Am Anfang war alles in Ordnung. Wir fingen mit dem Drehen an, und nach einer Dreiviertelstunde hatte sie genug und ist gesprungen! Sie ist vorher nie ins Wasser gesprungen, wir wussten nicht, ob sie überhaupt schwimmen kann. Ich bin sofort hinterher gesprungen. Für einige lange Sekunden ist sie unter Wasser verschwunden, dann habe ich sie wieder auftauchen sehen. So haben wir, verbunden mit einem ganz schönen Schreck, herausgefunden, dass sie sehr gut schwimmen kann. Sie hat es später noch öfter wiederholt. Sie ist sehr lustig, wenn sie schwimmt, man sieht nur ihre Schnauze, ihren Schwanz und ihre Ohren.

 

Was ist aus den vier anderen Schweinen geworden?
Die habe ich verschenkt. Ihnen geht es sehr gut und sie genießen ihre Rente. Charlotte habe ich behalten und sie lebt friedlich mit meinen anderen Tieren und dem Rest meiner Familie.

DVD & Blu-ray

DVD

Bildformat1,85:1 (16:9)
TonformatDeutsch, Arabisch, Hebräisch Dolby Digital 5.1
Untertiteldeutsch
EAN4042564134582
FSK12
Laufzeit98 Minuten
Extras

Making of, Audiokommentar mit Sylvain Estibal und Myriam Tekaïa, Trailer

Blu-ray

Bildformat1,85:1 (1080p)
TonformatDeutsch, Arabisch, Hebräisch DTS-HD MA 5.1
Untertiteldeutsch
EAN4042564134599
FSK12
Laufzeit100 Minuten
Extras

Making of, Audiokommentar mit Sylvain Estibal und Myriam Tekaïa, Trailer

PRESSESTIMMEN

"Völkerverständigung mit Ringelsocken" Die Abendzeitung

 

"Zum Quieken: dieser saukomische und hochintelligente Film ist auch für Vegetarier ein tierisches Vergnügen."

Hamburger Morgenpost

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